turlesque

communication

Text und Bild - Web Content - Politik

Portfolio

Gott sei Dank ist Deutschland nah

rt 201218 2062 futterMeine vier Katzen haben in Sachen Geschmack wenig gemeinsam. Insbesondere aber ist Jewels, das Schildpatt-Kätzchen, ganz schwierig. Sie mag im Prinzip nur frischen Fisch, Käse und offenbar nur hochwertiges Futter. In Basel bedeutet das nicht der finanzielle Ruin, sondern der Weg zum Glück.

Wie sich die Katze ernährt, hat den grössten Einfluss auf ihre Lebensdauer. Der Hauptgrund dafür, dass Katzen oft nur 14 Jahre alt werden, ist das Versagen von Nieren oder der Leber. Und diese Organe leiden besonders darunter, dass das Futter nicht optimal ist. Aber im Google-Zeitalter findet man schnell Tipps und Katzenfutter-Tests, um sich schlau zu machen.

Zuerst dachte ich, es ist nur wichtig, dass das Futter nicht zu viele Mineralien enthält. Denn zu viele davon belasten eben die genannten Organe. Aber es gibt noch ganz viel mehr Kriterien, nach welchen man das richtige Katzenfutter auswählen kann. Das zweite Kriterium ist der Fleischanteil. Dann folgt fürs Nassfutter das Merkmal Getreide und Kohlehydrate sowie Rohasche. Man sieht: Es ist eine Wissenschaft, und sie verfolgt ein Ziel: Welches Futter nähert sich in seiner Beschaffenheit einem typischen Beutetier? Wenn man diese Vorgabe mit der Tatsache verbindet, dass das Futter hergestellt, verpackt und gelagert werden muss, versteht man die Komplexität.

Felix – sehr gutes Futter, aber von Nestlé

Bis vor kurzem setzte ich ausschliesslich auf Felix. Es schnitt in diesem Test besonders gut ab in Sachen Preis/Leistung. Das einzig Tragische: Die Marke gehört Nestlé. Aber es ist das beste zahlbare Futter, und es ist fast überall gut verfügbar. Coop, Manor und Denner haben diese Sorte im Regal. Purina, ebenfalls im Besitz von Nestlé, ist ebenbürtig und etwa gleich teuer.

Lizzy kam sehr gut zurecht mit Felix. Sie frass vor allem Huhn, Rind, Lachs und Thunfisch, und Cheech frisst praktisch alles, seit er ein ausgewachsener Kater ist. Es gab trotzdem ab und zu diese Tage, an denen Lizzy jede Sorte verweigerte, und das servierte Futter schlecht wurde. Der rote Streuner, der sich oft nachts am Fenster blicken liess, erbte dieses gerade noch essbare Futter. Aber die Kosten wuchsen in eine Dimension, wo es weh tut.

Im April kam der zweite Wurf mit drei Kleinen, und ab Juli war die Familie vier Katzen stark, nachdem ich Cash ins Aargauische abgab. Mit vier Katzen ist das Füttern etwas zeitaufwändig, aber eigentlich angenehm: Für jede mögliche Geschmacksrichtung gibt es mindestens eine Abnehmerin. Der Abfall reduziert sich auf kleine Reste. Der rote Streuner liess sich ab August auch nicht mehr blicken – als ob er gewusst hätte, dass es viel weniger Reste gäbe für ihn. 

Futterkosten dank deutscher Paketzentrale auf einen Drittel reduziert

Dennoch blieben zwei Probleme: Erstens, die Kosten. Zweitens, Jewels wollte kein Felix schlucken, ja scheinbar keines der gängigen, guten Katzenfutter, ausser Rind mit beigemischtem Käse. Für beide Probleme gab es Lösungen, die in einer Grenzstadt wie Basel wunderbar praktizierbar sind.

Denn das Katzenfutter ist in Deutschland massiv billiger, und Deutschland ist fünf Minuten von der eigenen Haustür entfernt. Felix gibt es im Online-Vertrieb in 10-Kilogramm-Packungen, und das Kilo kostet 3 € – etwa ein Drittel als die Schweizer Preise. Ausserdem fand ich heraus, dass Jewels einfach besonders hochwertiges Katzenfutter braucht. In der Schweiz kostet solches Futter schnell bis zu 20 Franken das Kilo. Auch hier hilft Deutschland mit einer breiten Palette – viel breiter als in der Schweiz, die nicht viele dieser Marken importiert – an Marken und Mengen. Man kann sich das Futter nach Hause liefern lassen, aber grenzübergreifende Post-Paketsendungen kommen teuer zu stehen. Eine Paketzentrale in Deutschland, unweit der Grenze, ist eine wunderbare Möglichkeit, um auch diesen Kostenpunkt zu dritteln. Man braucht sich nur anzumelden und bekommt die Ware in die Paketzentrale geschickt – im Fall des Katzenfutters kostenfrei. Man zahlt lediglich 3.50€ beim Abholen, statt 12 Franken Porto-Spesen.

Nun belaufen sich meine Futterkosten auf rund 75€ im Monat – für vier Katzen mit dem Durchschnittsgewicht von 4,2 Kilo. 20 Franken pro Katze und Monat, das ist erschwinglich. Mit Schweizer Ladenpreisen wäre dies undenkbar. Da müssten die Katzen äusserst gut jagen können, um diese Kosten so tief halten zu können. Felix hat ausgedient, und nun fressen meine Katzen Marken wie Feringa und Mjamjam.